Die Arbeit des Hufpflegers
- A. Der Arbeitsplatz
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- Wer gute Arbeit machen soll, braucht auch einen vernünftigen Arbeitsplatz. Damit ist vor Allem gemeint, daß es für den Hufpfleger eine Zumutung ist, wenn er Ihrem Pferd die Hufe auf der Wiese oder noch besser auf dem Schlammpaddock bearbeiten soll ( Leider alles schon vorgekommen, deshalb möchte ich es hier einfach mal erwähnen ). Sie möchten schliesslich für Ihr Geld auch eine gute Hufbearbeitung bekommen; daher die Bitte, für einen gut beleuchteten, überdachten, trockenen, sauberen und ebenen Arbeitsplatz mit sicherer Anbindemöglichkeit zu sorgen. Zusätzlich ist eine ebene gerade Vorführstrecke wünschenswert.
- B. Häufigkeit und Ziel der Hufpflege
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- Die Häufigkeit und Länge der Hufbearbeitungsintervalle wird der Hufpfleger so mit Ihnen vereinbaren, daß die Hufe ihres Pferdes innerhalb eines Intervalls möglichst "unverändert" bleiben; bei einer ungleichen Abnutzung oder vorhandenen Stellungsfehlern wird der Abstand zwischen den Hufpflegeterminen verkürzt, um eine weitere Verschlechterung des momentanen Zustandes zu vermeiden und durch gezielte Abriebsteuerung deutlich zu verbessern. Das kann bei Rehepferden und Pferden mit z.B. durchgehenden Hornwandrissen im Extremfall tatsächlich wöchentliche Hufbearbeitung bedeuten; im Regelfall wird der Folgetermin aber in etwa 5- bis 6-wöchigen Abstand liegen.
- C. Ansprüche an Pferd und Besitzer
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- Eine Freude für den Hufpfleger sind gut erzogene und schmiedefromme Pferde. Wenn Sie schon einmal versucht haben, ein Werkstück ( und etwas anderes ist der Huf Ihres Pferdes für den Hufpfleger letztendlich nicht ) millimetergenau zu bearbeiten, das währenddessen hin- und herbewegt wird, werden Sie die Freude nachempfinden können, von der Verletzungsgefahr durch Messer und Raspel sowohl für Ihr Pferd als auch für den Hufpfleger einmal ganz abgesehen. Während der Hufpflege sollte möglichst immer eine Bezugsperson anwesend sein, die das Pferd vorführen und aufhalten kann. Dieser Wunsch kommt auch dem Informationsaustausch zwischen Ihnen und dem Hufpfleger zugute. Ausserdem sollte es selbstverständlich sein, daß das Pferd mit trockenen und gesäuberten Hufen und Beinen bereitsteht und nicht erst noch auf der Wiese eingefangen werden muss. Wenn es nach der Hufpflege zu Problemen kommt, halten Sie zuerst Rücksprache mit Ihrem Hufpfleger und konsultieren Sie gegebenenfalls Ihren Tierarzt
- D. Der finanzielle Aspekt
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- Auch wenn die Hufpflege für die meisten, die diesen Beruf ausüben, eine "Berufung" darstellt, so muss man doch von diesem Beruf leben. Wenn Sie sich von Ihrem Hufpfleger wünschen, dass er sich Zeit für Ihr Pferd und Ihre Fragen nimmt, so denken Sie bitte daran, daß es sich dabei um Arbeitszeit handelt. Wenn er sich mehr Zeit für jedes Pferd nimmt, wird er weniger Pferde am Tag bearbeiten können und muss deshalb für das einzelne Pferd mehr berechnen. Sie wünschen sich einen Hufpfleger, der regelmässig Fortbildungen besucht und möglichst auf dem aktuellsten Stand in Bezug auf Weiterentwicklungen ist? Diese Veranstaltungen sind nicht nur eine finanzielle Belastung, währenddessen bleibt auch die Arbeit liegen; der Arbeitsausfall muss genauso wie bei Urlaubs- und Krankheitstagen nachgeholt werden.
- E. Alternativer Hufschutz
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- Ihr Hufpfleger wird generell bemüht sein, Ihrem Pferd das Barhuflaufen zu ermöglichen. Trotzdem kann es Situationen geben, in denen auf Alternativen zurückgegriffen werden muss; insbesondere denke ich dabei an die Mehrbelastungen im Urlaub der Reiter, wenn es auf einen Wanderritt geht oder einfach nur mehr als sonst geritten oder gefahren wird. In erster Linie werden wohl Hufschuhe empfohlen werden; je nach (Huf-) Situation verschiedene Modelle, evtl. nur für vorne oder rundum. Gegebenenfalls kann aber auch für einen befristeten Zeitraum ein geklebter oder genagelter Hufschutz in Frage kommen; Ihr Hufpfleger wird Sie dazu kompetent beraten und hat mit Sicherheit auch einen erfahrenen Kollegen an der Hand, wenn er den Beschlag nicht selber machen kann/will.
Kompetenz rund um den Huf