Argumente gegen den Eisenbeschlag
Warum sollten Pferde ohne Eisen laufen? Was spricht gegen den Beschlag? Schliesslich handelt es sich dabei um eine seit Jahrhunderten bewährte Methode...
- Durch das Beschlagen, egal ob mit Kunststoff oder Eisen, wird erst einmal die Blutversorgung im Huf eingeschränkt, da die für eine optimale Blutzirkulation notwendige Verformung der Hornkapsel nur noch sehr eingeschränkt erfolgt. Dies betrifft weniger das Aufweiten im Trachtenbereich, was beim korrekt genagelten Eisen immerhin noch eingeschränkt möglich ist, sondern vor allem das Verwinden der Hornkapsel in der Vertikale, wie es beim "Anschmiegen" an den Boden erfolgt und unter dem Eisen un- (beim Kunststoffbeschlag aber auch nur begrenzt) möglich ist.
- Durch das Aufbringen des Beschlags wird das Pferd seines Tastsinnes beraubt.
- Ein Barhuf-Pferd geht pfleglich ( und nicht "flegelig" ) mit seinen Beinen um: es "fühlt" den Untergrund und paßt seinen Gang an, so bleibt die Funktionsfähigkeit erhalten. Per Beschlag wird die "Fühligkeit" ausgeschaltet, die Hufe werden desensibilisiert. Dadurch wird das Pferd zu einem wahrlich rücksichtslosen Umgang mit seinen Beinen "verführt". "Witzig" dabei ist, daß mancher Reiter mehr Mitleid mit einem fühlig über Steine gehenden und sich seinen Weg suchenden Pferd empfindet als mit einem Pferd, welches ohne Zögern über eben diese "Hindernisse" drüber marschiert und sich dabei über kurz oder lang die Beine ruiniert.
- Durch das Beschlagen werden Stellungsfehler provoziert. Beispielsweise führt der Eisenbeschlag durch den überproportionalen Hornabrieb im Trachtenbereich leicht zu einer zu flachen Stellung und damit zu einer gebrochenen Huf-Fesselachse. (Dieser Zustand wird auch als "untergeschobene Trachten" bezeichnet.)
- Durch das Beschlagen mit Hufeisen erhöht sich die Verletzungsträchtigkeit beim Umgang mit Artgenossen. Viele Pferde sind aufgrund ihrer eisenbewehrten Füße zur Einzelhaft verurteilt.
Kompetenz rund um den Huf